25. Mai 2022

Sicherer ÖPNV für Alle!



Sehr geehrter Herr Reiter,

das Oktoberfest steht in den Startlöchern. Und neben dem Spaß und der Tradition, die mit dieser Veranstaltung einhergehen, steigt auch die Gefahr an Übergriffen und sexualisierter Gewalt gegenüber Mädchen, Frauen und queere Menschen.

Initiativen wie „Sichere Wiesn“ (sicherewiesn.de) machen darauf aufmerksam sich einen „sicheren Weg für nachhause“ zu überlegen. Nun fordern wir Sie auf diesen sicheren Weg zu unterstützen. Konkret haben wir dafür die folgenden kurz- und langfristige Vorschläge:

  • Anbringen von bzw. Prüfen der Notfallknöpfe in allen öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Schulen aller Fahrer*innen und weiteren Personals im ÖPNV zum Umgang mit Mitteilungen über Übergriffe
  • Ausleuchten dunkler Tunnel und Haltestellen
  • Zeigen von aufklärenden Videos auf den MVG-Infoscreens, die beispielsweise beinhalten, wie man bei Belästigung vorgeht, wen man alarmieren soll und an wen man sich wenden kann
  • Bekanntmachen des Frauentaxi und Erweiterung des Angebots für queere Menschen

Der ÖPNV darf kein Hotspot für sexuelle Belästigung sein! Die Beachtung dessen geht in den meisten Konzepten, die für uns auffindbar waren, unter. Ziel muss es sein den ÖPNV zu einem sicheren Ort für Alle zu machen.

Wir bitten Sie daher unsere Forderungen in Ihre Vorbereitungen für das Oktoberfest aufzunehmen und auch in Zukunft den öffentlichen Personennahverkehr zu einem Ort für Alle zu machen.

Bei Rückfragen stehen wir zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Vorstand der Grünen Jugend München


Antragstext

Die Mitgliederversammlung der Grünen Jugend München möge beschließen, dass sie
sich dafür einsetzt feministische Mobilität in München voranzutreiben. Hierfür
wird sie den Stadtrat und die Münchner Grünen zum Umdenken anregen und
entsprechende Stakeholder*innen auf die Thematik aufmerksam machen. Hierfür soll unter anderem ein Brief an die MVG geschickt werden, in dem die unten genannten Forderungen nochmals aufgelistet herangetragen werden.

Begründung


Wie so vieles ist auch die Mobilitätsplanung von Männern dominiert. Dabei ist vor allem das Auto im Zentrum – feministische Mobilitätsplanung hingegen denkt vom Menschen aus. Dazu gehört vor allem auch die Sicherheit der Mobilitätsnutzer*innen! Zu feministischer Mobilität zählt beispielsweise das Anbringen von
Notfallknöpfen in öffentlichen Verkehrsmitteln, die Schulung von Sicherheitspersonal im ÖPNV-Raum sowie
Sicherheitskonzepte im Umgang mit sexuellen Übergriffen und das Ausleuchten dunkler Tunnel und
Bahnhöfe. Auch das Zeigen von aufklärenden Videos auf den MVG-Infoscreens, die beispielsweise
beinhalten, wie man bei Belästigung vorgeht, wen man alarmieren soll und an wen man sich wenden kann,
gehört für uns zu Maßnahmen in Richtung sicherem ÖPNV. Der ÖPNV darf kein Hotspot für sexuelle
Belästigung sein! Die Beachtung dessen geht in den meisten Konzepten unter. Hinzu kommt, dass verbale
Angriffe nicht strafbar und somit auch nicht dokumentiert sind. Doch auch diese sind eine ernstzunehmende
Bedrohung und beeinflussen das Sicherheitsgefühl! Die Sorge um Sicherheit beeinflusst auch das
Mobilitätsverhalten von queer und trans Menschen. Sicherheit als Problem verstärkt sich noch bei niedrigem
Einkommen – weil diese Menschen häufig zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten und spät von der Arbeit
heimkommen.Ziel sollte es sein den ÖPNV zu einem sicheren Ort für alle zu machen. Als Grüne Jugend
München wollen wir uns genau hierfür einsetzen!



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