29. Januar 2016

GRETA: Umso lauter für unsere Überzeugung einstehen



von Marcel Rohrlack mit dem Vorstand

Das vergangene Jahr stand wie kaum ein anderes unter dem Eindruck des Terrors. Die Angriffe auf die Redaktion von Charlie Hebdo und einen koscheren Supermarkt im Januar sowie die Gräuel des 13. November in Paris richten sich gegen alles, wofür wir als demokratische, freiheitliche, weltoffene und soziale Jugendorganisation stehen. Zu Recht hieß es in Folge auf die Anschläge: Wir alle sind gemeint.

Wir sind aber auch gemeint, wenn die Vollstrecker*innen der geistigen Brandstiftung eines erstarkenden rechten Rands Flüchtlingsunterkünfte anzünden oder in Mordabsicht auf Politiker*innen einstechen.

Nach den Übergriffen von Köln erschwingt sich nun das gesamte fremdenfeindliche Pack zu vermeintlichen Gegner*innen von Sexismus, reproduziert aber doch nur eine sexistische Inbesitznahme „unserer deutschen“ Frauen. Diese Polemik hat nichts mit unserem emanzipatorischen Verständnis von Feminismus zu tun. Sie bleibt vielmehr der patriarchalischen Vorstellung der Frau als Eigentum des überlegenen Manns verhaftet. Wer Frauen* wirklich schützen will, tut dies auch ohne die Absicht, gegen Migrant*innen zu hetzen.

Wir müssen daher umso lauter für unsere Überzeugung einstehen, selbstbewusst auftreten und für unsere Lösungen streiten. Diese sehr unterschiedlichen Formen von Gewalt – die leider als vermeintlich ein Thema diskutiert werden – brauchen eine klare Antwort. Es gilt, Freiheit und Humanismus zu verteidi- gen. Dafür müssen wir gegen Sexismus und Rassismus gleichermaßen vorgehen und Terror, egal welcher Art, den Nährboden entziehen. Sensibilisierung für sexualisierte Gewalt und Schutz von marginalisierten Gruppen bringen uns dabei auf den richtigen Weg. Hierbei sind jene Flüchtlinge, die vor Hass und Gewalt fliehen, Verbündete gegen das rechte Pack, Islamist*innen und sonstige Menschenfeinde – von hier oder anderswo.

Dieser Beitrag erschien im Magazin der GRÜNEN München, GRETA für die Februarausgabe 2016.



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