23. April 2012

AK Stadt: Lebensmittel- und Müllverwertung



Am Donnerstag, den 22. März 2012 traf sich der AK Stadtentwicklung zum Theme Lebensmittel- und Müllverwertung. Außerdem wurde die zwei AK-Koordinator*innen fürs nächste Jahr gewählt.

1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden nach Schätzung der Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) pro Jahr weltweit weggeworfen. Damit gehen rund ein Drittel der für den menschlichen Verbrauch produzierten Lebensmittel verloren. Ähnlich verhält es sich in Deutschland, wo rund Elf Millionen Tonnen an Lebensmitteln jährlich in den Müll wandern. Angesichts von 925 Millionen Menschen, die an Hunger und Unterernährung leiden, ist diese zutiefst unethische und ökologisch schädliche Ressourcenverschwendung zu verurteilen. Doch wie lässt sich das Problem auf kommunaler Ebene angehen? Dieser Frage stellten sich die Stadtentwickler*innen der Grünen Jugend München am Donnerstag den 22.März unter dem Titel „Containern und Lebensmittelverwendung“ diskutierten sie mit Lydia Dietrich, der Vorsitzenden der grünen Stadtratsfraktion, die rechtliche Lage des „Containerns“, die Strukturen des Münchner Abfallsystems und die Verwendung von Lebensmitteln.

Durch Filme wie „We Feed the World“ oder „Taste the Waste“ wurde bereits eine erste gesellschaftliche Debatte angestoßen und das Bewusstsein für die Problematik geschärft. Aber noch immer erfahren Lebensmittel eine zu geringe Wertschätzung. So geben die Bundesbürger*innen nur knapp 15 Prozent für Lebensmittel aus, wohingegen in Frankreich rund 40 Prozent des Einkommens dafür aufgebracht wird. Doch eine höhere Geltung von Lebensmitteln würde sich sicherlich auch in einer niedrigeren Wegwerfrate niederschlagen. Darüber hinaus müssen die Verbraucher*innen ihre hohe Erwartungshaltung an Verfügbarkeit von Lebensmitteln zurückschrauben – saisonal und regional einkaufen, lautete hier die Devise! Allerdings fehlt es Vielen auch oft schlicht an Wissen – wie soll Mensch seinen Einkauf besser planen und spontane Mehrkäufe vermeiden, wie Lebensmittel richtig lagern und verwenden und wann sind Lebensmittel wirklich verdorben? Hier sind die Schulen in der Pflicht Aufklärung zu leisten. Aber auch Verbraucherzentralen müssen entsprechende Informationskampagnen starten. Nicht zuletzt der Stadtrat kann durch Förderung eines qualitativ hochwertigen, vegetarischen Angebots in den städtischen Mensen einen entscheidenden Beitrag leisten. CSU und SPD müssen hier endlich ihre Blockadehaltung aufgeben!

Nach dieser spannenden und lehrreichen Diskussion stand noch die Wahl der AK- KoordinatorInnen auf der Tagesordnung. Mit überwältigender Mehrheit stimmten die StadtentwicklerInnen dabei für Christiane Weber und René Bernard, die die Koordination des AKs für ein Jahr übernehmen werden.



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