6. April 2012

Tanzverbot verbieten – Flashmob gegen das Tanzverbot



Auch dieses Jahr geht mit dem christlichen Karfreitag, einem stillen Feiertag in einigen Bundesländern wieder ein allgemeines Verbot von Tanz- und anderen öffentlichen Veranstaltungen einher.

Die Grüne Jugend hat in München und in vielen anderen Städten Deutschlands dazu aufgerufen, tanzend gegen das sogenannte Tanzverbot zu demonstrieren.
An zahlreichen Orten fand deswegen am Karfreitag ein stiller Flashmob statt, bei dem zur Musik aus den eigenen Kopfhörern getanzt wurde.

„In einem Land, in dem laut geltendem Verfassungsrecht keine Staatskirche besteht, sind religiös motivierte Verbote absolut nicht zeitgemäß. Wir verstehen es, wenn Christinnen und Christen an diesem Tag um den Tod Jesu trauern wollen und wollen niemanden in der Ausübung seines Glaubens einschränken. Doch sollte diese Trauer nicht allen Bürgerinnen und Bürgern aufgezwungen werden“, erklärt Dominik Krause, Sprecher der Grünen Jugend München.

Das Tanzverbot wird länderrechtlich geregelt und begründet sich auf einem Auszug des Grundgesetzes, der besagt, dass stille Feiertage der „Arbeitsruhe und seelischen Erhebung“ dienen. Ähnlich begründet auch die Kirche das Verbot, es gehe um das seelische Wohl der Menschen.

Jamila Schäfer, Beisitzerin im Vorstand der Grünen Jugend München meint dazu: „Es ist schön, dass sich Kirche und Staat um die seelische Erhebung aller Einwohnerinnen und Einwohner Deutschlands bemühen. Jedoch darf dies nicht durch Bevormundung geschehen. Die Ausübung einer christlichen Tradition darf niemandem durch den säkulären Staat auferlegt werden. Zudem sind wir der Meinung, dass man nicht nur durch Trauer, sondern auch durch Tanzen zu seelischer Erhebung kommen kann.“

Die Grüne Jugend München fordert deswegen dazu auf, das Tanzverbot, wie in vielen anderen europäischen Staaten, deutschlandweit endgültig abzuschaffen. In einem aufgeklärten und zu Glaubensfreiheit bekennenden Staat ist für religiös motivierte Verbote definitiv kein Platz.



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