4. Dezember 2023

München. Europa. Weltweit solidarisch – Klimagerechtigkeit auch in Albanien!



Antragstext

Das albanische Naturschutzgebiet Vjosa-Narta ist durch den Bau eines Flughafens akut gefährdet und die Flughafen München GmbH (FMG) ist indirekt am künftigen Flughafenbetrieb beteiligt. Die Vjosa ist als „letzter Wildfluss Europas“ bekannt für ihre Biodiversität und steht deshalb national und international unter Schutz.

Die FMG ist komplett in öffentlicher Hand (München ist mit 23% Gesellschafter). In unserem Namen soll also eines der letzten intakten Feuchtgebiete in Europa für einen weiteren Flughafen zerstört werden, der von einem dubiosen Oligarchen finanziert wird? Und das obwohl der Bau gegen internationale Konventionen verstößt, die Bevölkerung vor Ort dem Flughafen weichen muss und die verbliebenen Anwohner*innen gesundheitlich durch Lärm und Ultrafeinstaub stark belastet werden?

Der Kampf gegen die lokale ökologische Zerstörung ist untrennbar auch ein Kampf für globale Klimagerechtigkeit. Denn die Expansion von Flughafeninfrastruktur führt weltweit zu Konflikten und Vertreibung. Die skrupellose Flugindustrie verheizt mit ihren Profitinteressen unser knappes CO2 Budget – und das in einer Zeit, in der diese klimaschädlichste Art der Fortbewegung gerecht reduziert werden muss! Der Flugverkehr steht exemplarisch für die globale Ungleichheit – so heizen wenige Vielflieger*innen die Klimakrise unverhältnismäßig stark an (1% der Weltbevölkerung ist für 50% der Emissionen verantwortlich).

Auf EU-Ebene gibt es bereits Druck auf die albanische Regierung ein Baumoratorium zu verhängen [Resolution über den Bericht 2022 der Kommission über Albanien am 31.5.2023 (2022/2199(INI))]. Mit dem Bau verstößt sie sowohl gegen nationale Gesetze als auch gegen internationale Konventionen zum Schutz der biologischen Vielfalt. Wir solidarisieren uns mit den Anwohner*innen und lokalen Aktivist*innen (z.B. von der NGO PPNEA), die gegen das umweltzerstörerische Megaprojekt Widerstand leisten. Der Bau schreitet voran, doch wenn wir genug Druck auf die FMG aufbauen können, und die albanische EU-Beitrittsperspektive auf dem Spiel steht, hat Klimagerechtigkeit eine Chance!

Wir fordern daher den sofortigen Rückzug der FMG aus dem Projekt, den Stopp jeglicher „Beratungs- und Managementleistungen“ durch die FMG- Tochtergesellschaft Munich Airport International (MAI) und einen sofortigen Baustopp des skandalösen Flughafenprojekts!



← zurück