14. Dezember 2018

Mit Polizeipferden gegen Straßenmalkreide: Klimaprotest wird nun auch in München kriminalisiert



In ganz Deutschland gingen am heutigen Freitag, den 14.12.2018, tausende junge Menschen in den Schulstreik und folgten damit dem Vorbild der Schwedin Greta Thunberg, die unter dem Motto “Fridays for Future” für radikalen Klimaschutz kämpft.
Alle Streiks verliefen ohne Zwischenfälle – nicht so in München: Weil ein paar Schüler*innen die Kundgebung nutzten, um ihr Anliegen mit Straßenkreide auf den Max-Joseph-Platz zu malen, rückte die Polizei sogar mit Pferden an und erstattete Anzeige gegen
die Sprecherin der Grünen Jugend München, die als Versammlungsleiterin aufgetreten war. Eine weitere Anzeige erfolgte gegen Unbekannt: Jemand hatte ein mit “FCK AfD” versehenes, durchgestrichenes Hakenkreuz auf den Boden gemalt. Grund der Beanstandung: Das Symbol war in der falschen Farbe durchgestrichen.

Georg Kurz, Sprecher der Grünen Jugend München:

“Auch wir haben das Recht auf eine lebenswerte Zukunft, und genau dafür kämpfen wir jetzt: Wir sind nicht länger bereit, die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen zu akzeptieren. Wir nehmen unser Schicksal selbst in die Hand – davon kann uns keine Repression abhalten. Die Botschaft ist klar: Solange unser Überleben auf diesem Planeten gefährdet ist, werden wir nicht aufhören, uns dagegen zu wehren und für eine bessere Zukunft zu kämpfen.”

Sprecherin Lena Beier ist nicht bereit, die Unterdrückung dieses notwendigen Protests zu akzeptieren:

“Endlich wissen wir, wofür Markus Söder so dringend mehr Reiterstaffeln für die Polizei braucht: Um Schüler*innen davon abzuhalten, “Save the planet” auf den Boden zu malen. Ob die “brandschutzbedingten” Räumungen im Hambacher Wald, die Hausdurchsuchungen bei Greenpeace oder jetzt die Anzeige wegen Kreidemalereien: Die Kriminalisierung der Klimabewegung nimmt immer absurdere Ausmaße an. Mir zeigt das, wie wirkmächtig diese Bewegung geworden ist – und wie ohnmächtig die Gegenseite unseren Forderungen gegenübersteht.”



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