29. April 2013

AK Geschlechtergerechtigkeit: Frauenhandel



Am Donnerstag den 18.04. fand vom AK Geschlechtergerechtigkeit, ein weiterer Diskussionsabend zu unserer Themenreihe „Prostitution“ statt. Diesmal ging es um Frauenhandel. Dank Monika Cissek-Evansvon Jadwiga, einer Fachberatungsstelle für Frauenhandel wurde klar, dass sich Frauenhandel, nicht allein auf Zwangsprostitution beschränkt, sondern auch viele andere Bereiche umfasst.

In den seltensten Fällen werden Frauen einfach von der Straße weggeklaut. Meistens handelt es sich um Stellenangebote, denen nachgegangen wird, die dann allerdings nicht das erfüllen, was sie versprochen haben. Was mit dem Gehalt anfängt, dass entweder gar nicht oder nur viel geringer gezahlt wird, als ursprünglich versprochen, es kann aber auch leicht dazu führen, dass ganz andere Tätigkeiten von den Frauen verlangt werden, als ursprünglich in dem Stellenausschreiben stand. Diese „Tätigkeiten“ enden dann häufig in der Zwangsprostitution.

Es ist für die Opfer von Menschenhandel sehr schwierig vor Gericht auszusagen, da es Barrieren gibt, wie zum Beispiel, falls es sich bei den Opfern um Menschen aus anderen Ländern handelt, das Ausgewiesen Werden, nach der Begründung, dass es sich trotz allem um einen illegalen Aufenthalt handelt. Außerdem kann es auch sehr gefährlich sein für die Opfer, da die Gefahr besteht, dass sie gefunden werden. Es war auch erstaunlich, dass die Anzahl der bekannten Fälle von Menschenhandel zwar größer wird, dass aber trotzdem die Anzahl der verurteilten „Menschenhändler“ in den letzten Jahren kleiner geworden ist. Hierbei ist sich die Frage zu stellen, woran das liegen könnte.

Des Weiteren haben wir noch über Zwangsheirat gesprochen, die es leider immer noch sehr oft gibt. Hier handelt es sich hauptsächlich um Frauen, oder Mädchen aus Familien mit Migrationshintergrund, die entweder in die Gegend verheiratet werden, aus der die Familien kommen oder aber in Familien aus dem gleichen „Kulturkreis“. Hierbei handelt es sich um eine sehr große Belastung für die Mädchen, da diese oft hier aufgewachsen sind und im Normalfall ihren Schulabschluss nicht machen und schon gar keine Berufsausbildung beenden können.

Ari



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