14. Mai 2025

PM: Hat die CSU München ein Rechtsextremismusproblem? JU München Nord lädt Vordenker der AfD Thilo Sarrazin ein – Antisemitismusbeauftragter Spaenle schweigt



Heute, am 14. Mai 2025, lädt die Junge Union (JU) München Nord Rechtsaußenpublizisten Thilo Sarrazin zu einer Veranstaltung ein – unter Ausschluss der Öffentlichkeit und mit geheim gehaltenem Veranstaltungsort. Was die JU hier als „Debattenbeitrag“ verkauft, ist in Wirklichkeit eine Bühne für rassistische, antisemitische und sozialdarwinistische Thesen, die in einer demokratischen und weltoffenen Gesellschaft nichts verloren haben. Deliah Herbstritt, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND München, dazu: „Diese Einladung ist kein Ausrutscher – sie steht exemplarisch für ein strukturelles Problem in Teilen der Union, auch hier in München.“

Wie aus der Recherche des Linken Bündnis gegen Antisemitismus München (LBgA) ersichtlich wird, hat Sarrazin extrem rechte Erzählungen in Deutschland wieder salonfähig gemacht. Schon 2010 veröffentlichte er mit Deutschland schafft sich ab ein Buch, das in breiten Teilen auf eugenischen und rassistischen Gedankengängen basiert – und in dem er antisemitische Stereotype reproduziert. 

Dass Sarrazin für seine menschenverachtenden Thesen in München eine Bühne erhält, ist nicht nur ein politischer Skandal – es ist auch ein Schlag ins Gesicht aller, die sich für eine offene, solidarische und demokratische Gesellschaft einsetzen.

Besonders verstörend ist: Die CSU München wirbt für die Veranstaltung im eigenen Newsletter und trägt hierfür politische Mitverantwortung. Dazu – dröhnendes Schweigen von Markus Söder und dem Antisemitismusbeauftragten der Landesregierung Ludwig Spaenle. Lorenz Stradtner, Sprecher der GRÜNEN JUGEND München, dazu:

„Wer einem Menschenfeind wie Sarrazin ein Podium bietet, macht sich mitverantwortlich für die Normalisierung rechter Hetze. Gerade in einer Stadt wie München, die historische Verantwortung trägt, ist das vollkommen inakzeptabel.“

Statt sich den realen Herausforderungen unserer Zeit zu widmen – der Wohnungsnot, unterfinanzierten Kommunen, einer überlasteten sozialen Infrastruktur und fehlenden Mitteln für gelingende Integration – betreibt die JU München Nord mit dieser Veranstaltung bewusste Ablenkung. Es werden Scheindebatten geführt, in denen Migrant*innen zu Sündenböcken stilisiert werden, um von realen gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten abzulenken. Das ist kein Einzelfall: Auf ihrem Instagram-Kanal feierte die JU München Nord zuletzt offen die Zusammenarbeit mit der gesichert rechtsextremen AfD und forderte eine Minderheitsregierung, also eine Zusammenarbeit mit der gesichert rechtsextremen AfD. 

Wir fordern:

– Eine öffentliche Distanzierung der CSU von dieser Veranstaltung.

– Einen klaren Bruch der JU mit rechtsextremen Akteur*innen.

– Einen entschlossenen Einsatz gegen jede Form von Antisemitismus und Rassismus – auch in den eigenen Reihen.

Wer rechten Ideologien die Tür öffnet, schließt sie für Demokratie, Gleichheit und Vielfalt. Wir sagen klar: Kein Platz für Rassismus, Antisemitismus und rechte Propaganda – nicht in München, nicht heute, niemals.

GRÜNE JUGEND München



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