4. Oktober 2022

Atomausstieg umsetzen – Keine Verlängerung für Isar 2



Antragstext

Die Grüne Jugend München lehnt einen Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Isar 2 ab. Wir fordern den Atomausstieg vollständig umzusetzen und das AKW zum gesetzlich festgelegten Zeitpunkt vom Netz zu nehmen. Wir fordern außerdem die Münchner Stadtratsfraktion von Bündnis90/ Die Grünen auf, Ihre Unterstützung für den Streckbetrieb zurückzunehmen und stattdessen nachhaltige Wege für den Umgang mit der Krise umzusetzen.

Begründung

Aufgrund der aktuellen Krisen im Energiesektor sprechen sich verschiedene Seiten für einen Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Isar 2 im sogenannten Streckbetrieb aus, darunter auch die Münchner Stadtratsfraktion der Grünen. Allerdings bleibt Atomkraft auch im Streckbetrieb eine hochrisiko Technologie. Jede Minute, die AKWs länger laufen als per Atomausstieg beschlossen, stellt damit eine gewaltige Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Für Isar 2 stehen zudem seit Jahren Sicherheitsprüfungen aus, die Sicherheit der Anlage ist also ganz grundsätzlich in Frage zu stellen.

Im Zuge des Atomausstiegs wurde Isar 2 zudem bereits für den Ausstieg vorbereitet, ein Weiterbetrieb würde also erneut Kapazitäten binden, die damit nicht mehr für den Ausbau erneuerbarer Energien zur Verfügung stehen. Langfristig können wir aber nur aus der Krise und aus fossiler und atomarer Abhängigkeit entkommen, wenn alles mögliche getan wird, um die Erneuerbaren auszuweiten.

Statt eines Weiterbetriebs der gefährlichen Atomkraft muss der Energieverbrauch gesenkt werden, um mit den vorhandenen Kapazitäten aus erneuerbaren Energiequellen den Bedarf zu decken. Das darf jedoch nicht zulasten der Privathaushalte gehen, die bereits unter der Krise leiden. Verschiedene Industrien wurden in den letzten Jahren massiv durch öffentliche Gelder subventioniert, wir fordern nun von diesen Unternehmen sich an der Bewältigung der Krise zu beteiligen. Dazu sollen energieintensive Unternehmen im Falle von Engpässen Ihren Verbrauch entsprechend drosseln, damit genügend Kapazitäten für die Versorgung der Bevölkerung vorhanden sind.



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