25. November 2010

Die GJM stellt sich X-tausendmal Quer



Am Wochenende vom 5. November zum 7. November beteiligte sich ein Teil der Grünen Jugend München an den Protesten gegen den Castor-Transport im Wendland.

Früh morgens brachen wir am Freitag, den 5. November zu viert auf, um das Wendland zu entdecken und gegen den Castortransport nach Gorleben zu demonstrieren. Während der gut sechsstündigen Fahrt hatten wir jede Menge Zeit uns über das bevorstehende Camp, die Demonstration am Samstag sowie die verschiedenen geplanten Aktionen, wie Sitzblockaden oder „Castor? Schottern!“ zu unterhalten. Die Sicht auf AktivistInnen oder Demonstrationen allgemein wurde ja schon Tage vor dem Castor-Transport durch Fernsehen und Zeitung aufgeheizt. Dementsprechend unsicher waren wir, wie die kommenden zwei Tage verlaufen, wie erfolgreich der Protest und wie aggressiv das Vorgehen der Polizei werden würde.
Nachmittags erreichten wir endlich Gedelitz, ein Dorf vier Kilometer von Gorleben entfernt.

Hier richtete sich das Camp von X-tausendmal Quer ein, auf dem wir gemeinsam mit jungen wie auch alten Leuten und sogar einigen Familien zelteten. Unser Programm beschränkte sich leider nur auf drei Tage, da wir am Montag bereits wieder in Schule bzw. Uni sitzen mussten. Somit war von vorne herein klar, dass wir an keiner der Sitzblockaden, der Schotter-Aktionen oder sonstigen Protesten teilnehmen werden.

Umso schöner war es für uns daher, dass die große Demo am Samstag so erfolgreich verlief!
Die Stimmung war super, die Leute kamen in Massen und verursachten weiträumig Staus und alles blieb – zumindest bis zu der sinnfreien Aktion des Black Blocks, der es für nötig hielt ein riesiges Loch zu graben, damit die Polizei zu provozieren und der Presse gefundenes Fressen zu liefern – friedlich. Sogar die Sonne schenkte uns für längere Zeit ihr Lachen und Unterstütze uns somit in unserem Protest gegen die Atompolitik der Schwarz-Gelben Bundesregierung.

Zwischen Redebeiträgen oder Durchsagen mit Infos über den Castor-Transport fanden mehrere kleine Konzerte statt (z.B. Rainer von Vielen, Bela B, Le Fly und Irie Revolté), was die Stimmung unter den DemonstrantInnen weiter steigerte.

Der Rückweg zum Camp gestaltete sich wegen der fast 50.000 Leute in Dannenberg etwas schwierig und so mussten wir eine ganze Weile in der Kälte ausharren. Der Stimmung verlieh dies jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil – immer wenn im Radio „Freies Wendland“ oder im Castor-Live-Ticker Meldungen zu erneuten erfolgreichen Blockaden des Castors verkündet wurden, brachen Jubelstürme auf.

Zurück im Camp gab es auch gleich warmes und sehr, sehr leckeres Essen aus der Volksküche, welche, wie das ganze Camp, super organisiert war. Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle beim Aktionsbündnis X-tausendmal Quer und allen anderen, die sich an den Protesten und der Blockade beteiligt haben, bedanken.

Am Sonntag mussten wir uns leider recht früh auf den Rückweg nach München machen. Da die Strecke Hamburg – Uelzen – Hannover komplett gesperrt war, mussten wir über Magdeburg und Leipzig fahren, wofür wir etwa 12 Stunden brauchten. Das nahmen wir natürlich gern in kauf, da dies natürlich ebenfalls weitere Stunden Verspätung für den Castor bedeutete.

Jana Kehl und Mattia de Virgilio



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