20. November 2010

Mitgliederversammlung November



Auf der Mitgliederversammlung im November konnten wir fast 30 Personen begrüßen, worunter auch etliche neue Gesichter waren. Nach der üblichen Vorstellungsrunde und dem Überblick über die kommenden Termine ging es thematisch höchst spanned los.

Doris Wagner, frauenpolitische Sprecherin der Bayerischen Grünen und Koordinatorin des Landesarbeitskreis Frauen erklärte uns die Brisanz der Frauen- und Genderpolitik. Dabei ging sie zunächst auf die Situation bei Bündnis90/Die Grünen ein, wo bekanntlich alle Posten quotiert sind und es eine Doppelspitze gibt. Außerdem sind beispielsweise in der bayerischen Landtagsfraktion 56% der Abgeordnetenplätze von Frauen besetzt. Eine hervorragende Zahl.

Anders sei leider die weltweite Situation. Global gesehen, hätten nur die wenigsten Frauen eine Chance Ämter und Posten zu bekleiden und somit an wichtigen Entscheidungen und Verhandlungen teilzunehmen. Dagegen sei die zivile Kriegsopferquote von 90% Frauen ein weiterer krasser Beweis für die globale Genderungerechtigkeit.

Daraufhin ging Doris Wagner auf die Situation von Frauen in der Arbeitswelt ein. Hier sei vorallem der sogenannte „Paygap“, also der durchschnittliche 23%ige Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen in Deutschland problematisch. Außerdem müsse der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt nach einer Mutterschutzzeit vereinfacht werden, wofür vorallem das Teilzeitmodell gefördert werden muss.

Da es bisher nur freiwillige Sebstverpflichtungen der Unternehmen gibt, Frauen in Vorstände und Aufsichtsräte zu bringen, läge die Quote in den 200 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland bisher bei mickrigen 3%.

Eine Änderung müsse es auch im Berufswahlverhalten geben, da Mädchen oftmals durch Eltern und Medien in Rollenklischees gedrängt werden, können sie sich nicht frei entfalten und vermeiden typische „Männerberufe“.

Wir bedanken uns hiermit nocheinmal bei Doris Wagner für ihren umfangreichen und höchst informativen Vortrag.

Nach einer Pause wurde die eine mögliche Positionierung der GJM zur Sicherheitskonferenz im Februar debattiert. Die Diskussion zeigte einige Kontroversen auf und entwickelte sich zu einer Erörterung über unserer grundsätzliche Haltung zur Bundeswehr, Auslandsinterventionen etc. Um den Rahmen der Mitgliederversammlung nicht zu sprengen wurde die Debatte vertagt.

Neben den Berichten aus den Arbeitskreisen, erzählte Katharina Schulze noch von der Bundesdelegiertenkonferenz in Freiburg. Jana Kehl schilderte zuletzt noch von der Fahrt zu den Castordemonstrationen ins Wendland.

Alles in allem ein sehr langer, intensiver und interessanter Abend!



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