28. Dezember 2010

GJM Mentoringprogramm beim LAK Frauen



Im Rahmen des Mentoringprogramms der GJM sind wir am Samstag, 27.11.2010 nach Nürnberg zum LAK Frauen gefahren. Thema des Tages war „Sie sind längst keine Mitläuferinnen mehr! Frauen bei den Rechten“.

Los ging der hochspannende Tag mit einem Besuch im Dokumentationszentrum des Reichparteitagsgelände. Britta Walthelm vom KV Nürnberg hat uns eine informative Führung durch das Zentrum gegeben. Besonders im Fokus stand der Aspekt der Frauen währen der NSDAP-Zeit. Wie man schon an den Exponaten und Fotos erkennen konnte, waren Frauen in dieser Zeit in der Öffentlichkeit nicht groß präsent. Das Frauenbild während der Zeit des Nationalsozialismus war von einer völkisch-nationalistischen Ideologie geprägt und betonte die Rolle als Mutter – in dieser Rolle sollte sie zum Wohle der „Volksgemeinschaft“ ihre Pflicht erfüllen. Die ideale Frau sollte sich neben ihrer selbstverständlich arischen Abstammung durch Charaktereigenschaften wie Treue, Pflichterfüllung, Opferbereitschaft, Leidensfähigkeit und Selbstlosigkeit auszeichnen. In anderen Fragen außer dem Häuslichen wurde ihr nur ein sehr begrenztes Mitspracherecht eingeräumt. Entscheidungen zu treffen sollte den Männern vorbehalten bleiben, Frauen in der Politik waren ebenso nicht vorgesehen.

Nach dem Einblick in die Vergangenheit sind wir in das Büro der Grünen Nürnberg gefahren, um uns mit der aktuellen Situation von Frauen in der rechtsextremen Szene auseinanderzusetzen. Wir hatten eine kompetente Referentin zu Gast, die uns über die Rolle der Frauen in rechtsextremen Gruppierungen berichtete. Dort herrschen im Moment zwei Rollenbilder vor: Zum einen das der „Kämpferin für Deutschland“ wie auch dass der „Deutschen Mutter“. Die verschiedenen Gruppierungen und Vereinigungen haben einen Zulauf an (jungen) Frauen und durch es gibt immer mehr „nationalistische Familien“. Dort nehmen oft die Frauen einen wichtigen Platz im Gemeinde-/ Schulleben ein, indem sie z.B. Elternsprecherin werden. Auch in den rechtsextremen Parteien gibt es ca. 25% Frauen. Zum Vergleich die CSU hat 18% Frauen in ihren Reihen. Wie ganz treffend festgestellt wurde, darf man bei der Bekämpfung des Rechtsextremismsses und Prävention die Frauen nicht außen vor lassen – denn sie spielen eine bedeutende Rolle in dieser Szene. Wir haben intensiv über den Umgang mit dem erstarken des Rechtsextremismusses diskutiert und sind immer wieder erschrocken auf welche perfidet Weise diese Gruppierungen sich unter die Bevölkerung mischen.

Nach der Diskussion stand noch Austausch und Vernetzung mit den Mentoringprogramm des Bezirksverbandes Mittelfranken auf der Tagesordnung und danach sind wir über den weltberühmten Christkindles(!)-Markt spaziert, haben handgemachte Lebkuchen gegessen und Punsch getrunken – schön wars!

Wenn ihr auch Interesse am Mentoringprogramm habt, dann schreibt eine Email an katharina@gjm.de oder schaut hier.

Für den Vorstand
Katharina Schulze



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