26. Februar 2013

AK Antifa: Seminar Rechtsradikalismus



Was für Strukturen gibt es in der Neonazi-Szene? Mit welchen Strategien wird versucht, Menschen für dafür zu gewinnen? Und was tut sich im Moment in der rechtsradikalen Szene Münchens? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigten sich am Samstag, den 24. Februar 2013 der AK Antifa im Rahmen eines Grundseminars.

Referent Klaus Joelsen, Sozialpädagoge und beim Stadtjugendamt/Jugendkulturwerk zuständig für Rechtsradikalismus, stellt klar: „In letzter Instanz geht es bei rechtsradikalen oder sog. rechtspopulistischen Strömungen immer um die Ungleichwertigkeit von Menschen; also die Aufwertung einer exklusiven Volksgemeinschaft und die Abwertung aller anderen Menschen.“ Joelsen beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren intensiv mit dem Thema und steht nun den Seminarteilnehmer*innen Rede und Antwort. Er erklärt, wie sich die NPD seit den 80er Jahren von einer aussterbenden Partei (die Mitglieder waren fast ausschließlich alte Männer) zu der Partei mit dem niedrigsten Durchschnittsalter in Deutschland entwickeln konnte: durch eine von den Kadern gesteuerte Jugendkultur wurden Jugendliche geködert.

Auch die Münchner Rechte, ihre zentralen Figuren bzw. deren Verbindungen bis in die tiefste Neonazi-Szene wurden thematisiert.
Auf dieser Grundlage entwickelte sich eine Diskussion über den Extremismusbegriff und die Arbeitsweisen des Verfassungsschutzes, aber auch über Alltagsrassismus und den richtigen Umgang damit.

Für weitere Informationen empfiehlt Klaus Joelsen z.B. das a.i.d.a-Archiv  oder die Website braunerpeter.de.



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